Feuchtigkeit im Kirchenzentrum
Ursachen gefunden, Sanierung ist im Gang
Was zunächst im Rahmen geplanter Renovationsarbeiten im Sommer 2024 entdeckt wurde, hat sich als komplexer baulicher Befund entpuppt: Feuchtigkeit im Untergeschoss des Kirchenzentrums. Die Kirchenvorsteherschaft hat nach sorgfältiger Prüfung rasch gehandelt – mit dem Ziel, die Ursache zu klären und gezielt zu sanieren, um Langzeitschäden zu vermeiden. Die Stimmberechtigten haben dazu an der Kirchgemeindeversammlung Ende April 2025 einen Investitionskredit von 195'000 Franken gesprochen.
Spurensuche mit eingefärbtem Wasser
Um dem Wassereintritt auf den Grund zu gehen, wurde ein Teil des Unterlagsboden im Jugendraum entlang der Aussenwand, sowie im Bereich der grossen Fensterfront geöffnet und bis auf die Feuchtigkeitssperre zurückgebaut. Mit eingefärbtem Wasser wurde gezielt gewässert, um die Eintrittsstellen sichtbar zu machen. Die erste Wässerung beim Treppenabgang führte zu keinem sichtbaren Wassereintritt im Innenraum – möglicherweise, weil das umliegende Erdreich durch die lange Trockenperiode im Juni bereits viel Wasser aufgenommen hatte. Doch bei einer weiteren Wässerung unter der Betontreppe zeigte sich das tatsächliche Problem. Schon nach kurzer Zeit trat Wasser in der Südwestecke beim Boden- Wandanschluss der Betonkonstruktion aus. Ebenfalls hinterlief das Wasser die Abdichtung beim Fensteranschluss.
Verdeckte Schwachstellen entdeckt
Die Untersuchungen ergaben: Unter der Aussentreppe staut sich Wasser, weil die Entlastungsöffnungen zu hoch eingebaut sind. Das Wasser kann nicht ablaufen und sucht sich seinen Weg ins Gebäude – zwischen Wand und Treppenfundament. Besonders kritisch zeigte sich die Südwestecke: Dort dringt Wasser durch eine fehlende Abdichtung (Körperfugenband) in der Arbeitsfuge ein. Bereits während der Bauzeit gab es offenbar Probleme in diesem Bereich, wie die sichtbaren Betoninjektionen zeigen.
Schrittweise Sanierung gestartet
Inzwischen hat die Kirchgemeinde mit der Sanierung begonnen – in Etappen, umsichtig und ressourcenschonend. Im ersten Schritt wurden im Jugendraum die Boden-/Wandanschlüsse weiter geöffnet, um den Wassereintritt noch genauer zu beobachten. Die Betontreppe wurde entfernt, ein provisorisches Dach schützt nun den Treppenabgang.
Und die bisherigen Massnahmen zeigen Wirkung: Der betroffene Bereich ist inzwischen abgetrocknet, der Wassereintritt hat aufgehört. Besonders erfreulich ist: Der Bereich an der Boden-/Wandecke hat sich erholt und zeigt keine weiteren Feuchtigkeitsanzeichen. In einem weiteren Schritt wird man nun nochmals von aussen wässern und kontrollieren, ob Wasser von der Südseite des Gebäudes eindringt.
Blick in die Zukunft
Sollte sich der Befund auch nach der erneuten Wässerung bestätigen und kein weiteres Wasser mehr eindringen, so wird der Aussentreppenbereich komplett neu abgedichtet. Eine neue Metalltreppe – bei der man jederzeit dahinter sieht – wird die Arbeiten im Aussenbereich abschliessen. Im Innenbereich wird die Bodenkonstruktion getrocknet. Die Öffnungen an den Wänden bleiben vorerst bestehen und werden provisorisch verschlossen. Man möchte die Boden-/Wandanschlüsse Wände noch 2-3 Jahre beobachten können, betont Kirchgemeindeschreiber Adrian Rüegger. Ziel ist aber, dass der Jugendraum ab dem neuen Jahr von der Jugendarbeit wieder genutzt werden kann.
Adrian Rüegger
Kirchgemeindeschreiber